stammen

stammen
Stamm:
Das nur im dt. und niederl. Sprachgebiet altbezeugte Substantiv (mhd., ahd. stam, niederl. stam) gehört wahrscheinlich im Sinne von »Ständer« zu der unter stehen dargestellten idg. Wortgruppe, vgl. z. B. aus anderen idg. Sprachen griech. stamīnes (Plural) »Schiffsrippen, Ständer«, air. tamun »Baumstamm« und tochar. A ṣtām »Baum«. »Stamm«, das zunächst den Baumstamm bezeichnete, wurde schon früh auch übertragen gebraucht. Nach dem Bild des Äste und Zweige treibenden Baumes entstanden die Bedeutungen »Geschlecht« (schon in ahd. liutstam »Volksstamm«) und »Grundstock« (zuerst mhd.; heute z. B. in Zusammensetzungen wie »Stammkapital, -mannschaft«, für die auch einfaches »Stamm« eintreten kann). In der Sprachwissenschaft meint »Stamm« den Grundkörper eines Wortes ohne die Flexions- und Wortbildungssilben. – Abl.: stammen »seinen Ursprung haben« (mhd. stammen), dazu abstammen, Abstammung (17. Jh.) sowie das adjektivische 2. Part. angestammt »ererbt, überkommen« (im 16. Jh. niederd. ahngestemmet); stämmig »nach Art eines Baumstamms; fest, gedrungen« (17. Jh.; von Bäumen nur in Zusammenbildungen wie »hochstämmig« »mit hohem Stamm« gebraucht). Zus.: Stammbaum »baumartig gestaltetes Verzeichnis der Nachkommen eines Stammvaters« (17. Jh.; Lehnübertragung von mlat. arbor consanguinitatis, im Anschluss an das biblische Bild der »Wurzel Jesse«, Jesaja 11, 1); Stammbuch (im 16. Jh. für »Geschlechtsregister«, dann »Gedenkbuch, in das sich Verwandte ‹und Freunde› eintragen«); Stammhalter »erstgeborener männlicher Nachkomme« (18. Jh.).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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